Game of Thrones
Mit „Game of Thrones“ hat die erste Staffel der beliebten US-amerikanischen Fantasyserie ihre Premiere auch im deutschen Fernsehen erlebt. Das zugrundeliegende Fantasy-Epos des Schriftstellers George RR Martin genießt auch hierzulande Kultstatus und die Verfilmung wird seiner detaillierten und opulenten Darstellung eines fiktiven Mittelalters durchaus gerecht. Die Handlung von „Game of Thrones“ spielt vornehmlich auf dem Kontinent Westeros, der sich vom ewigen Eis im Norden bis zur Gluthitze südlicher Gefilde erstreckt. Mächtige Familienclans schmieden Allianzen, intrigieren und ringen miteinander um die Macht. Dabei ist jedes Mittel recht, von arrangierten Ehen bis hin zu Mordanschlägen, Verrat und Meuchelmord. Nicht einmal die Kinder bleiben verschont.
Die Verfilmung von "Game of Thrones" durch die Produktionsfirma HBO setzt auf ein hohes Maß auf Detailtreue, welches auch anspruchsvolle Fans der Buchreihe zufriedenstellen sollte. Jede der zahlreichen Hauptfiguren in „Game of Thrones“ bekommt ausreichend Gelegenheit, ihre eigene Geschichte zu erzählen, die auf komplexe Art zu einer Gesamthandlung verwoben werden, die Jahrzehnte und Kontinente umspannt. Besonders die Figur des kleinwüchsigen Tyrion Lannister sticht heraus, der so überhaupt nicht in das Klischee des amüsanten oder grobschlächtigen „Gnoms“ passt, sondern durch zynischen Realismus überzeugt.
Bei der Besetzung von „Game of Thrones“ haben sich die Produzenten vor allem auf etablierte, jedoch relativ unbekannte Schauspieler konzentriert. Hervorzuheben ist hier Sean Benn als Hauptfigur Eddard Stark, der mit der Rolle des Boromir aus „Herr der Ringe“ bekannt wurde und auch hier die Figur eines starken, ehrenhaften, aber auch nicht unfehlbaren Kriegers überzeugend verkörpert. Ganz besonders stechen auch die professionellen Leistungen der jungen Schauspieler hervor. Besonders Maisie Williams als Arya Stark und Jack Gleeson als jugendlichen Psychopathen sollten Filmfreunde auch in Zukunft im Auge behalten.
„Game of Thrones“ bietet perfekte Unterhaltung für Mittelalter- und Fantasy-Fans, aber auch für Freunde komplexer Storylines und durchweg solider bis hervorragender schauspielerischer Leistungen. Die düstere Grundstimmung und die unverhofften Wendungen stellen zudem eine erfreuliche Abwechslung zu den üblichen Ritterspektakeln dar.